Der Landrat Wolfgang Spelthahn unterrichtete den Traditionsverein mit folgenden Worten:
Ich freue mich, Sie darüber unterrichten zu können, dass eine unabhängige Jury, bestehend aus Vertretern der Kreistagsfraktionen und mir, dem Vorschlag der Eheleute Claudia und Karl-Heinz Albrecht entsprochen haben und Sie in einer Feierstunde für Ihr vorbildliches und ehrenamtliches Engagement in den vergangenen Jahren mit dem Ehrenpreis für Soziales Engagement auszeichnen möchten.
Für den Verein kam diese Nachricht völlig überraschend, denn keiner der inzwischen schon 345 Mitglieder hatte hiervon Kenntnis. Im Dankesschreiben des Geschäftsführers an den Landrat, hieß es unter anderem:
Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, haben mit dieser Ehrung unserem Verein einen sehr hohen Stellenwert eingeräumt und uns regional aber auch über die Kreisgrenzen hinaus in ein Licht gestellt, welches uns weiterhin Verpflichtung sein wird.
Es wurde ein Bus bestellt und mit ca. 50 Mitgliedern, teilweise in Bergmannstracht und Geleucht, fuhr man nach Düren. Hier war die Überraschung groß, als eine Abordnung des befreundeten Knappenvereins Hückelhoven und zahlreiche Freunde aus Wirtschaft und Politik die Kumpels aus Aldenhoven begrüßten.
In der altehrwürdigen Umgebung von Schloss Burgau wurde dann im Rahmen einer sehr stilvollen Feierstunde aus den Händen des Landrates den Bergleuten unter großem Beifall eine Urkunde und ein Geldgeschenk überreicht.
Unser Gründer, Steiger August Albrecht, Träger des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, wäre bestimmt zu Tränen gerührt gewesen, wenn er diese Ehrung bewusst hätte miterleben können. Aber wir versuchen an seinem Traum weiterzuarbeiten. Im Anschluss waren alle Gäste in einem großen Zelt im Innenhof von Schloss Burgau zu einem Imbiss eingeladen.
Franz-Vit-Preis 2008 geht an den Bergmännischen Traditionsverein
Aldenhoven. Nicht nur die bergmännischen Traditionen werden hier gewahrt – dieser 390 Mitglieder starke Verein pflegt darüber hinaus das Gemeinschaftsbewusstsein durch viele Aktivitäten.
Das war 2007 so, wie der umfangreiche Jahresbericht von Geschäftsführer Anton Brosius zeigte, und das wird auch so in 2008 sein.
Auf der Jahreshauptversammlung des Bergmännischen Traditionsvereins im Bergmannsmuseum rief Brosius die Daten des Vorjahres in Erinnerung. Hierin war die Tatsache bemerkenswert, dass das Museum im letzten Jahr gleich zweimal ein Aufnahmeteam des WDR zu Gast hatte.
Der Aktionsplan für 2008 sieht neben den Aktivitäten um die Karnevalstage herum die Gestaltung des «Vatertages» am 1. Mai, des Sommerfestes am 2. und 3. August, des Oktoberfestes am 18. Oktober, des Frauennachmittages am 30. November und des Barbarafestes am 4. und 6. Dezember vor.
Darüber hinaus ist ein Sechs-Tages-Ausflug in der Zeit vom 19. bis 24. Juli in das sächsische Städtchen Schneeberg zum Bergstreitfest geplant.
Franz-Vit-Preis an die Hüter der Bergbau-Tradition
Aldenhoven. Mit dem «Franz-Vit-Preis 2008» zeichnete der SPD-Ortsverein Aldenhoven heuer eine große Gemeinschaft: den «Bergmännischen Traditionsverein Glück auf» Aldenhoven.
Dietmar Nietan als SPD-Bundestagskandidat und Bezirksvorsitzender hob in der Laudatio auch die «Geschichte der Integration» hervor, wie sie von Bergleuten «in der Zusammenarbeit mit den Gastarbeitern vorgelebt wurde».
Er nannte Werte, auf denen die Tradition im Bergmannsberuf aufgebaut ist:
nämlich Solidarität, Kameradschaft und Gemeinschaft.
Deutlich markierte der Sozialdemokrat den Bergbau als Herzschrittmacher für den Wiederaufbau und den wirtschaftlichen Aufschwung.
Dem bergmännischen Traditionsverein bescheinigte er eine Ausstrahlung, die weit über die örtlichen Grenzen hinausgeht. Nach seiner Ansicht ist es ein großer Verdienst, wenn durch den Verein die bergmännische Überlieferung erhalten bleibt. Nietan erinnerte an die Pionierdienste, mit denen die ehemaligen Kumpel durch die Gründung des Traditionsvereins seit 1992 den Bergmannsberuf in seiner Achtung und Anerkennung erhalten haben.
Mit 16.000 Arbeitsstunden in Eigenleistung hatte man im alten Kloster und ehemaligen Haus Vaahsen eine neue Heimstatt geschaffen, die jetzt Treffpunkt und Herzstück für viele bergmännische Feste ist. Heute blicken 390 Mitglieder voller Stolz auf das Bergmannshaus. Mit Museum und Gesellschaftsräumen ist es ein Schmuckstück.
Nietan nannte den Bestand des bergmännischen Vereins «als ein leuchtendes Beispiel von Kameradschaft für die Zukunft». Der Ortsvereinsvorsitzende Raoul Pöhler sprach von «herausragenden und verdienstvollen Menschen», die sich um die Bergbau-Tradition bemüht haben.
Er nannte stellvertretend den «Gründer-Vater» August Albrecht, der sich mit persönlichem Einsatz für die Idee seiner Kumpel eingesetzt hatte.
Alle, die sich in diesem Sinne um den Verein bemüht haben, sollen mit der Verleihung geehrt werden. Darüber waren wir uns einig, so Pöhler. Den Preis des Namensgebers Franz Vit als unvergessenen Ehrenbürger zu tragen ist Ehre und Ansporn zugleich.
Auch meine Eltern, so bemerkte Ulf Vit namens der Familie würden den Preisträger in besonderer Weise beglückwünschen. Im Traditionsverein sieht er nicht nur eine Erinnerung, sondern auch eine bestimmende Institution für nachfolgende Generationen.
Den Preis wertete er auch als Ansporn. Traditionsvereins-Vorsitzender Franz Fiedler dankte für die Auszeichnung. Er würdigte Franz Vit als einen von uns, der sich gerade für den Bergbau und dessen Menschen eingesetzt hatte.
Damit die Kull und der Pütt nicht in Vergessenheit geraten, wollen wir alles daran setzen, die Tradition zu erhalten.